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SALON LUITPOLD #Salonlektüren I-IV

Programmleitung

SALON LUITPOLD
Salonlektüren I-IV

Spielzeit: Oktober bis Januar 2014
Cafe Luitpold, München

Programmheft

 

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Für die vierteilige philosophische Reihe SALONLEKTÜREN kooperiert Salon Luitpold mit dem Institut für Wirtschaftsgestaltung, München/Berlin. Zu aktuellen Fragestellungen werden ausgewählte kurze Originaltexte der abendländischen Philosophie gelesen und anschließend im Gespräch mit Gästen aus Literatur, Theater, Wirtschaft und Wissenschaft für die Gegenwart interpretiert.


 

22.10.2013

Salonlektüren #1: WELTWIRTSCHAFT

Platon und die Aktualität einer alten Form der Weltwirtschaft
Gesprächsrunde mit der Performancekünstlerin Ruth Geiersberger, dem Philosophen Wolf Dieter Enkelmann und dem Juristen Christian von Sydow. Moderiert von Nicole Wiedinger

Die inzwischen multipolare Welt sucht noch ihre Form globalen Wirtschaftens. Platon, der große Athener Philosoph, hat schon mal einen Entwurf verfasst, vor fast 2500 Jahren, und deutlich gemacht, worauf es ankäme. Während viele heute eher misstrauisch in die Zukunft blicken, gibt Platon der Eigendynamik der Welt einen großen Vertrauensvorschuss. Platons Dialog „Timaios“ zeigt, worauf seine Zuversicht gründet und bietet reichlich Inspiration für unsere Gegenwart und Zukunft!


 

5.11.2013

Salonlektüren #2: LEADERSHIP

Niccolò Machiavelli über Macht, Führungskultur und Verantwortung
Lesung und Gespräch mit dem Schriftsteller Clemens Meyer und dem Philosophen Wolf Dieter Enkelmann

„Machiavellismus“ gilt als Schlagwort für die dunklen Machenschaften der Macht: für eine Politik, die Heuchelei, den Erfolg der Ruchlosen, den Sieg der Grausamen und die List der Betrüger feiert – mit einem grundlegenden Argument: So ist nun einmal das Leben. Shakespeares schurkischer Herzog von Gloucester wird sich in „Heinrich VI.“ auf den „mörderischen Machiavell“ berufen und Friedrich der Große sich bemüßigt fühlen, einen „Antimachiavell“ zu verfassen. Doch ebenso wird ein Denker wie Jean-Jacques Rousseau das Werk als „Buch der Republikaner“ feiern, wird Friedrich Nietzsche sein Gedankengut als „übermenschlich, göttlich, transzendent“ besingen, werden Diktatoren und Politiker seinen Ratschlägen folgen. Und noch im dritten Jahrtausend werden Ratgeber-Bücher wie „Machiavelli für Frauen“ oder „Machiavelli für Manager“ moderne Zyniker für das Überleben in Geschlechter- und Wirtschaftskriegen stählen. Zwischen zynischem Machtpragmatismus und Ansprüchen an humane Führungskultur geht bis heute der Streit um Entscheidungsfreude, Durchsetzungswille und Verantwortungsbewusstsein. Wie viel Dreistigkeit braucht, wer etwas Gutes wirklich durchsetzen will? Auf Grundlage von Textauszügen aus Machiavellis „Der Fürst“ aus dem Jahre 1513 und Passagen aus dem gerade erschienenen Roman „Im Stein“ von Clemens Meyer widmet sich das Gespräch den Zukunftsperspektiven zivilisierten Machtgebrauchs.


 

26.11.2013

Salonlektüren #3: GESELLSCHAFT

Karl Marx, die Bourgeoisie und die 99%
Lesung (Thomas Loibl) und anschließendes Gespräch mit dem Soziologen Armin Nassehi und dem Philosophen Wolf Dieter Enkelmann

99 gegen 1 %, so profilierte die Occupy-Bewegung die ökonomische Lage der Gesellschaft. Dass die Eigendynamik bürgerlichen Wirtschaftens unweigerlich zur Monopolisierung des Kapitals führt, hatte bereits Karl Marx vorausgesagt. Aus Demokratie wird Oligarchie. Das „Kommunistische Manifest“ schildert den Segen der Bourgeoisie und dessen Preis. Wie viel Reichtum ist gerecht, und wie viel Armut kann die Gesellschaft verkraften? Über die Aktualität von Marx‘ Thesen diskutieren der Soziologe Armin Nassehi (LMU München) und der Philosoph Wolf Dieter Enkelmann (Institut für Wirtschaftsgestaltung, München). Textauszüge aus dem „Kommunistischen Manifest“ liest der Schauspieler Thomas Loibl.


 

14.1.2014

Salonlektüren #4: WELTERFINDUNG

Marguerite Duras, Schreiben oder die Kunst des Welterfindens
Lesung und Gespräch mit der Performancekünstlerin Claudia Fischer, der Schriftstellerin Rabea Edel und dem Verleger Michael Krüger. Moderation: Nicole Wiedinger

Warum schreibt ein Mensch? Um Sinn zu stiften? Marguerite Duras sagt nein. Man schreibt – und denkt –, um Welt zu stiften. Würde man sich nur noch damit befassen, wie die Dinge funktionieren oder damit, was noch nutzbringender wäre, und sagte keiner mehr, was einfach nur ist, dann wäre es bald um unsere Welt geschehen. Dazu braucht es Poeten und Philosophen. Die Lektüre von Duras’ „Schreiben / Écrire“ und ein Gespräch über die Kraft der Worte geben Einblick in das Mysterium der Produktivität.

 

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